Worauf Sie beim Tagesgeldkonto achten müssen

Ein Tagesgeldkonto ist ideal, um finanzielle Rücklagen zu bilden. Damit das Guthaben auch fleißig wächst, müssen Sparer einiges beachten. Zinsen, Kosten und Zusatzkonditionen sind entscheidend. Unter Umständen lohnt es sich sogar, regelmäßig den Anbieter zu wechseln.

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Checkliste
© TeroVesalainen/pixabay.com

Der Abschluss eines Tagesgeldkontos ist einfach und schnell erledigt. Auf den Internetseiten der meisten Banken finden Sparer einen Kontoantrag, den sie ausfüllen und ausdrucken können. Oft ist es sogar möglich, ihn direkt online abzuschicken. Für die Kontoeröffnung müssen sich Antragsteller dann nur noch über Post- oder Videoident identifizieren und erhalten im Anschluss ihre Zugangsdaten per Post.

Ganz so einfach wie die Eröffnung eines Kontos ist die Entscheidung für den richtigen Anbieter nicht. Hier sollten Interessenten besonders im Hinblick auf die Rendite einige Punkte beachten.

1. Höhe der Zinsen

Die Höhe der Tagesgeld-Zinsen ist ausschlaggebend für die Rendite der Geldanlage. Aktuell sind die Zinsen bei allen Anbietern sehr niedrig, sodass sich der Vergleich für Sparer kaum zu lohnen scheint. Dennoch gibt es Unterschiede: Während bei einigen Anbietern nur noch der variable Zinssatz von 0,01 Prozent gilt, gibt es bei anderen immerhin noch Zinsen, die nicht ganz so stark gegen Null gehen. Bei der Advanzia Bank erhalten Bestandskunden zum Beispiel 0,25 Prozent Zinsen p.a.

2. Neukundenaktionen

Höhere Zinsen gibt es in Ausnahmefällen nur für Neukunden. Viele Anbieter locken mit attraktiven Aktionen, die sich für Sparer durchaus lohnen können. So gibt es bei der Advanzia Bank beispielsweise einen effektiven Sonderzinssatz von 0,50 Prozent für Neukunden. Er gilt ab dem Zeitpunkt der ersten Einzahlung für sechs Monate. Nach Ablauf der sechs Monate wird das Guthaben dann zum Standardzinssatz von 0,25 Prozent verzinst.

Neukundenaktionen sind fast immer auf einen gewissen Zeitraum beschränkt. Deshalb kann es sich auszahlen, regelmäßig zu einem neuen Anbieter zu wechseln. Beim sogenannten Zins-Hopping springen Sparer von einem Tagesgeldkonto zum nächsten. Sie werden dadurch immer wieder zum Neukunden und können von erhöhten Sonderzinsen profitieren. Das ist vor allem deshalb so attraktiv, weil die Eröffnung eines neuen Tagesgeldkontos kostenlos und unkompliziert ist.

3. Häufigkeit der Zinsauszahlung

Auf den ersten Blick mag es unwichtig erscheinen, ob die Zinsen monatlich, quartalsweise oder jährlich ausgeschüttet werden. Tatsächlich wirkt sich der Termin der Zinszahlung aber direkt auf die Rendite aus. Kunden profitieren vom Zinseszins, wenn die Zahlung monatlich erfolgt. Denn so wird der Anlagebetrag regelmäßig um die gutgeschriebene Ausschüttung erhöht und im nächsten Monat mitverzinst. Bei einem Anbieter, der monatlich geringere Zinsen zahlt, kann die Rendite also höher sein als bei einem anderen Anbieter, der höhere Zinsen gewährt, diese aber nur einmal im Jahr auszahlt.

4. Mindest- und Maximaleinlagen

Einige Banken geben vor, wie viel Geld mindestens und/oder maximal angelegt werden muss und darf. In den meisten Fällen sind für Tagesgeldkonten keine Mindesteinlagen notwendig. Einige wenige Anbieter fordern für die Kontoeröffnung aber Einlagen von mindestens 5.000 oder 10.000 Euro. Manchmal ist eine Eröffnung auch mit weniger Guthaben möglich und es werden erst ab der Mindesteinlage Zinsen gezahlt.

Maximaleinlagen werden hingegen für fast jedes Tagesgeldkonto festgelegt. Dabei kann es sich einerseits um einen Maximalbetrag handeln, der auf dem Konto angelegt werden darf. Oft liegt die Grenze bei 500.000 oder 1.000.000 Euro. Andererseits können Höchstbeträge hinzukommen, für die der Einstiegszins gilt. Geht das Guthaben darüber hinaus, erhalten Sparer oft niedrigere Zinsen.

5. Kosten

Eröffnung und Führung eines Tagesgeldkontos sind in der Regel kostenlos. Bei „normaler“ Kontoführung, die über das Online-Banking erfolgt, sollten also keine Kosten anfallen. Einige Banken bieten aber auch die Kontoführung per Post oder Telefon an. Für solche zusätzlichen Leistungen werden in der Regel Gebühren verlangt.

Und Achtung: In der heutigen Niedrigzinsphase sehen sich manche Banken dazu gezwungen, Negativzinsen an Kunden weiterzugeben oder monatliche Gebühren für Tagesgeldkonten zu verlangen. 

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6. Zusatzkonditionen

Einige Banken legen für ihre Tagesgeld-Angebote Zusatzkonditionen fest. Oft wird das Tagesgeldkonto an ein weiteres Produkt gekoppelt. Zusätzlich muss dann ein Girokonto oder ein Depot eröffnet werden. Das kann vorteilhaft sein, wenn Sparer ohnehin über eine Depot-Eröffnung oder den Wechsel des Girokontos nachdenken. Allerdings sollten sie keine Finanzprodukte abschließen, die sie nicht wirklich benötigen. Diese können nämlich wiederum an Konditionen gebunden sein, wie zum Beispiel einen Mindestgeldeingang für das Girokonto.

7. Einlagensicherung

Die sogenannte Einlagensicherung für private Geldanleger soll sicherstellen, dass das Guthaben im Falle einer Insolvenz der Bank nicht verloren geht. Es existiert eine EU-weite garantierte Einlagensicherung von mindestens 100.000 Euro pro Person und Konto. Viele Banken sichern ihren Kunden freiwillig noch höhere Absicherungen zu. Wer hohe Beträge anlegt, sollte beim Kontoabschluss auch einen Blick auf die Höhe der Einlagensicherung werfen.

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