Crowdinvesting: 6 Dinge, die man beachten muss

Auf der Suche nach der richtigen Geldanlage begegnet vielen Anlegern das eine oder andere Crowdinvesting-Projekt. Vorteile gibt es viele: Anders als bei klassischen Sparformen können Anleger oft mit mehr Rendite rechnen. Gleichzeitig müssen sie den Gang an die Börse nicht wagen – ein Schritt, den viele Sparer sich nicht zutrauen. Doch bevor man sich für das Crowdinvesting entscheidet, sollten die wichtigsten Fragen und Eckpunkte geklärt sein. Wir zeigen, worauf Sie achten müssen.

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Arbeit am Schreibtisch
© FirmBee/pixabay.com

Beim Crowdinvesting handelt es sich um eine Form der Geldanlage, die vielen Sparern attraktiv erscheint: Unternehmen suchen dabei für bestimmte Projekte nach einer Vielzahl an Anlegern. Während jeder einzelne Anleger vergleichsweise geringe Beträge einsetzt, können sie als sogenannte „Crowd“ (Menschenmenge) große finanzielle Ziele realisieren. Wird die Finanzierungssumme erreicht, kann ein Unternehmen das jeweilige Projekt durchführen. Investoren erhalten im Idealfall ihren Geldeinsatz zurück. Hinzu kommen Verzinsung und/oder Gewinnbeteiligung. Ein Prinzip, das aufgrund von relativ niedrigen Anlagesummen und kurzen Laufzeiten durchaus Vorteile für Anleger bietet. Dennoch: Ein gewisses Risiko ist nicht auszuschließen. Deshalb ist es wichtig, das Investment gut zu durchdenken und eine vernünftige Strategie zu befolgen.

Was Sie beim Crowdinvesting beachten sollten

1. Nur investieren, was „übrig“ ist

Der wichtigste Tipp für jedes Investment, das ein noch so kleines Risiko bedeutet, lautet: Nur investieren, was „übrig“ ist. Gemeint ist damit, dass in die Geldanlage nur Beiträge fließen sollten, auf die der Anleger nicht angewiesen ist. Ein Beispiel: Sie investieren 1.000 Euro in ein Crowdinvesting-Projekt, haben dann aber kein Erspartes mehr, um ggf. unvorhergesehene Rechnungen zu bezahlen (z.B. Autoreparaturen, neue Waschmaschine, Tierarztrechnung). In diesem Fall sollten Sie das Investment dringend überdenken.

Wer aber genug Erspartes zur Verfügung hat und sich davon mehr erhofft als die Nullzinsen auf dem Sparkonto, kann durchaus überlegen, einen Teil davon zu investieren. Machen Sie sich dabei immer bewusst, dass das investierte Geld für einen gewissen Zeitraum nicht abrufbar ist. Planen Sie auch den schlechtesten Fall ein: Den Totalverlust. Investieren Sie also wirklich nur Geld, auf das Sie im Notfall verzichten könnten.

2. Laufzeiten beachten

Wie schon beschrieben, ist beim Crowdinvesting das angelegte Geld eine Zeit lang nicht verfügbar. Dieser Aspekt sollte vor dem Investment unbedingt genau durchdacht werden. Wie viel Durchhaltevermögen haben Sie? Wann wollen Sie spätestens die Rückzahlung erhalten bzw. das Ergebnis des Crowdinvesting-Projekts kennen? Beim Crowdinvesting gibt es in der Regel recht kurze Laufzeiten. Dennoch sind diese von Fall zu Fall unterschiedlich. So sind zum Beispiel Laufzeiten von einem Jahr oder fünf Jahren möglich. Informieren Sie sich im Vorfeld bei dem jeweiligen Anbieter.

3. Nicht alles auf eine Karte setzen

Ein entscheidender Vorteil am Crowdinvesting ist, dass die zu investierenden Beiträge relativ gering ausfallen. Wer zum Beispiel in ein Immobilienprojekt investieren möchte, kann das oft schon ab 500 oder 1.000 Euro tun – im Vergleich zum Haus- oder Wohnungskauf natürlich sehr überschaubar. Diesen Vorteil sollten Anleger deshalb auch nutzen, um ihr Risiko zu streuen. Wer zum Beispiel 5.000 oder 10.000 Euro investieren möchte, sollte nicht alles auf eine Karte setzen, sondern verschiedene Projekte auswählen. Wenn Sie zum Beispiel jeweils 1.000 Euro in 5 verschiedene (gut durchdachte!) Crowdinvestments anlegen, verringern Sie somit Ihr Risiko eines Totalverlusts. Schlägt zum Beispiel ein Projekt fehl, können Sie den Verlust im Idealfall mit den anderen, erfolgreichen Investments ausgleichen.

4. Nur investieren, was man nachvollziehen kann

Wie heißt es doch so schön: Schuster, bleib bei deinen Leisten. Das gilt in gewisser Weise auch für die Geldanlage. Investieren Sie am besten nur in Projekte, die Sie nachvollziehen können. Natürlich müssen Sie zum Beispiel den Bau einer Immobilie nicht bis ins kleinste handwerkliche Detail verstehen. Doch grundsätzlich sollte das Projekt ihnen sinnvoll und verständlich erscheinen. Sollten Sie offene Fragen oder Unsicherheiten feststellen, informieren Sie sich weiter und suchen Sie im Zweifel nach anderen Angeboten, die Ihnen schlüssiger erscheinen.

5. Angebote in Ruhe vergleichen

Auch wenn ein Investment noch so sinnvoll und passend erscheint: Lassen Sie sich bei der Entscheidung unbedingt Zeit. Lassen Sie sich von Anbietern nicht zu einem Investment drängen oder durch Vorteile locken, die nur für kurze Zeit gelten. Am besten vergleichen Sie verschiedene Angebote sorgfältig und investieren Sie erst, wenn Sie sicher sind, das für Sie beste Investment gefunden zu haben.

6. Kosten für das Investment beachten

Wichtig beim Vergleich verschiedener Angebote: Die Kosten. Damit ist nicht die eigentliche Anlagesumme gemeint, sondern Folgekosten, die im Laufe des Investments noch auf Sie zukommen können und die Rendite schmälern. Dabei kann es sich zum Beispiel um Bearbeitungskosten handeln. Auch Steuerabzüge für Ihre Gewinne sollten Sie schon im Vorfeld einrechnen. Denn die Erträge aus Kapitalanlagen müssen Sie unter Umständen in der Steuererklärung angeben. Weitere Informationen und hilfreiche Tipps finden Sie hier:

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