Kostenlose Girokonten für Onlinenutzer

Ob für Gehaltseingänge, Mietzahlungen oder zur Abbuchung von Darlehensraten: Ohne Girokonto geht es normalerweise nicht. Wer Geldgeschäfte zu erledigen hat, benötigt ein eigenes Konto. Rund 105 Millionen Girokonten wurden Ende 2018 laut Statistikportal Statista in Deutschland geführt. Wo die Kontoführung noch gratis ist, hat das Fachmagazin Finanztest der Stiftung Warentest jetzt überprüft.

12.09.2019
  • Lesezeit ca. 2:30 Minuten
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Frau mit Smartphone und Notebook am Schreibtisch
© FirmBee/pixabay.com

Dabei wird schnell klar: Onlinebanking ist am günstigsten. Rund 290 Kontomodelle bei 122 Kreditinstituten hat das Magazin gecheckt und dabei auch gratis geführte Onlinekonten ermittelt. Die kostenlose Leistung ist allerdings oft eingeschränkt. Wer eine Kreditkarte benötigt, persönlichen Kontakt wünscht oder Überweisungen mit Beleg erledigen möchte, zahlt drauf.

Online-Kontoführung spart Geld

Eines vorweg: Kostenlos sind generell nur online geführte Girokonten. Der Filialservice kostet immer zusätzlich. Voraussetzung für ein kostenloses Girokonto ist zudem die Führung als Gehalts- oder Rentenkonto, das somit regelmäßige Geldeingänge verzeichnet. Bei einem Angebot mit kostenfreier Kontoführung sollte man genau überprüfen, welche Leistungen das Girokonto bietet. Selbst wenn der Grundpreis und die Gebühr für die Girocard entfallen, können beleghafte Überweisungen oder die Nutzung einer Kreditkarte Gebühren verursachen.

Folgende überregionale Angebote ohne Grundpreis bei Online-Kontoführung hat Finanztest ermittelt:

  • 1822 direkt/1822 Mobile
  • 1822 direkt/GiroSkyline
  • Bank im Bistum Essen/Giro Online
  • Comdirect Bank/Girokonto
  • Consorsbank/Girokonto
  • Degussa Bank/GiroDigital Plus
  • DKB/Cash
  • Edekabank/Edeka-Konto
  • ING/Girokonto
  • N26/Girokonto
  • Norisbank/Top-Girokonto
  • Sparda Hessen/Giro
  • VR Bank Niederbayern-Oberpfalz/Mein GiroDirekt
  • Deutsche Skatbank/Trumpfkonto
  • Bank für Kirche und Caritas/Girokonto
  • Evangelische Bank/Girokonto Online
  • Degussa Bank/GiroBasic
  • Sparda West/Giro Online

Folgende regionale Angebote ohne Grundpreis bei Online-Kontoführung hat Finanztest ermittelt:

  • PSD Hessen-Thüringen/GiroOnline
  • PSD Karlsruhe-Neustadt/GiroDirekt
  • PSD Kiel/GiroDirekt
  • PSD Koblenz/GiroDirekt
  • PSD Köln/GiroDirekt
  • PSD München/GiroDirekt
  • PSD Nürnberg/GiroDirekt
  • PSD Rhein-Ruhr/GiroDirekt
  • Sparda München/Giro Online
  • Sparda Hamburg/Giro
  • Sparda Ostbayern/Giro

Mehr als 60 € für das Girokonto sind zu viel

Laut Finanztest sollte jeder Kunde, der mehr als 60 € im Jahr an Gebühren für sein Girokonto bezahlt und dabei keinen besonderen Service nutzt, über einen Wechsel nachdenken. Dabei muss man sich nicht unbedingt gleich für ein anderes Kreditinstitut entscheiden. Oftmals bietet auch die eigene Bank günstigere Kontomodelle an.

Finanzkrise sorgt für zusätzliche Kosten

Während vor einigen Jahren noch viele Kreditinstitute kostenlose Girokonten zur Kundengewinnung einsetzten, geht dieser Service immer mehr zurück. Verantwortlich dafür ist auch die Finanzkrise, die Einsparmaßnahmen bedingt.

Kosten, die Banken durch Strafzinsen entstehen, geben sie ebenfalls häufig an ihre Kunden weiter und berechnen Minuszinsen bei hohen Guthaben. Die Europäische Zentralbank (EZB) gibt für die Länder der Euro-Zone den Leitzins vor, zu dem sie Kredite an Banken vergibt. Der negative Zins beträgt aktuell minus 0,40 Prozent – ein historisches Zinstief. Als Folge und zur Weitergabe ihrer Kosten senkten viele Kreditinstitute die Zinsen für ihre Anleger. Auf den Nullzins folgte der Negativzins. Und ein Ende der Zinstalfahrt ist nicht in Sicht: Es wird sogar erwartet, dass die EZB den Einlagenzinssatz weiter senkt.

Filialschließungen gehören zudem zur Sparpolitik vieler Kreditinstitute, die demzufolge immer mehr auf das Onlinebanking setzen.

Kostenloses Geldabheben nur am Automaten der eigenen Bankengruppe

Wer am Geldautomaten Bargeld abheben möchte, sollte sich vorher über die Kosten informieren. In der Regel ist eine kostenlose Verfügung nur an Automaten der eigenen Bankengruppe möglich. Dabei haben Sparkassenkunden Zugriff auf das umfangreichste Automatennetz: Laut Finanztest gehören 23.600 Geldautomaten zum Verbund. Die VR-Banken stellen insgesamt 18.107 Geräte. Zur Cash Group gehören alle Automaten der Commerzbank, der Deutschen Bank, der Hypovereinsbank und der Postbank, insgesamt sind es 9.000 Abhebungsstellen. Der CashPool, zu dem Automaten der Santander, der Sparda-Banken, der Targobank und weiterer Banken gehören, zählt 3.200 Geräte und die ING 1.200 Automaten.

Bei vielen Onlinekonten sind aber kostenlose Kreditkarten inbegriffen. Die ING vergibt zum Beispiel eine VISA Card, mit der Kunden an fast allen Bankautomaten Geld abheben können - also auch bei Sparkassen oder VR-Banken.

Bargeld auch im Supermarkt

Um eine mögliche Gebühr für die Abhebung am Geldautomaten zu sparen, kann man sich beim Einkauf im Supermarkt oder beim Discounter mit Bargeld eindecken. Und das sogar kostenlos. Zahlreiche Geschäfte bieten diesen Service bereits an. Beim Bezahlvorgang an der Kasse mit der Girocard einfach den gewünschten Auszahlbetrag angeben und die Gesamtrechnung wird um diese Summe aufgestockt. Dabei muss ein Mindesteinkaufsbetrag allerdings eingehalten werden. Und auch einen Höchstbetrag geben die Geschäfte vor.

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