Investitionsboom: Bau- und Hotelbranche weiter auf Vormarsch

Immer mehr Deutsche wissen den Urlaub im eigenen Land zu schätzen. Aber auch ausländische Touristen zieht es vermehrt in deutsche Urlaubsgebiete. Seit Jahren sind positive Trends zu beobachten. Besonders die Hotelbranche profitiert davon. Es wird gebaut, erneuert und investiert. Und auch Privatanleger können sich über ein Stück vom Kuchen freuen.

14.06.2019
  • Lesezeit ca. 2:30 Minuten
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    14.06.2019
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Hotelzimmer
© davidlee770924/pixabay.com

Die Baubranche in Deutschland boomt. Fast 80 Milliarden Euro Neugeschäft konnten laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2018 verbucht werden. Damit hat das Baugewerbe erneut einen deutlichen Anstieg an Auftragseingängen erzielt. Ein höheres Neugeschäft habe es zuletzt im Jahr 1994 gegeben – also vor einem Vierteljahrhundert. Damals resultierte der Boom aus der Wiedervereinigung, die zum Wohnungsbau in ganz Deutschland geführt hat. Zum Bauhauptgewerbe gehören aber nicht nur Wohnungen und Häuser, sondern auch die Errichtung von Straßen, Bahnstrecken oder Leitungen. Der Bauboom wird also sowohl von Investitionen in die Infrastruktur begünstigt als auch vom Bau neuer Gebäude. Aktuell profitiert das Baugewerbe von Großaufträgen in allen Bereichen. Auch in der Hotelbranche tut sich einiges.

Inlandsübernachtungen auf Rekordhoch

Zum neunten Mal in Folge erzielten die Übernachtungszahlen in Deutschland einen Rekordwert. Wie das Statistische Bundesamt berichtet, gab es im Jahr 2018 in deutschen Beherbergungsbetrieben (mit mindestens zehn Schlafgelegenheiten) ganze 477,6 Millionen Übernachtungen, sowohl von inländischen als auch von ausländischen Gästen. Die Anzahl der Gäste aus dem Inland betrug 389,9 Millionen, während aus dem Ausland 87,8 Millionen Übernachtungsgäste ihren Weg nach Deutschland gefunden haben. Im Vergleich zum Vorjahr handle es sich dabei um ein Plus von insgesamt 4 Prozent.

Auch der Hotelverband Deutschland (IHA) veröffentlicht positive Zahlen. Zwischen 2010 und 2017 sollen die Umsätze der Branche von 19,1 Milliarden auf knapp 27 Milliarden gestiegen sein. „Deutschland als Urlaubsziel sowie Tagungs- und Kongressstandort liegt nachhaltig im Trend und punktet im internationalen Vergleich mit seinem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis“, wird der Vorsitzende des IHA, Otto Lindner, zitiert. Die durchschnittlichen Netto-Zimmerpreise lagen dem Bericht zufolge im Jahr 2018 bei 97 Euro und befanden sich damit weiterhin unter dem europäischen Durchschnitt von 100 Euro.

Steigerung auch für 2019 erwartet

Der Hotelverband blickt positiv auf das laufende Jahr. Obwohl aktuelle Herausforderungen rund um Datenschutz, Reiserecht, Wettbewerbsbedingungen und Fachkräftemangel die Branche beschäftigen, wird von einer weiteren Steigung der Übernachtungen ausgegangen. Im Jahr 2019 sollen sie gegenüber dem Vorjahr um 1,0 bis 1,5 Prozent zunehmen.

Investitionsboom in der Hotelbranche

Aufgrund der Entwicklung der letzten Jahre und des positiven Ausblicks finden weiterhin zahlreiche Investitionen im Tourismus- und Hotelbereich statt. Lindner spricht von einer beispiellosen „Expansions- und Konsolidierungswelle“ und von einer „Spezialisierung und Individualisierung des Hotelangebots“.

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Obwohl Kritiker betonen, dass es an einigen Standorten bereits zu Überkapazitäten käme, ist die durchschnittliche Zimmerauslastung laut IHA-Bericht im Jahr 2018 erneut gestiegen, womit sich der positive Trend der Vorjahre fortgesetzt hat. Nicht zuletzt aus diesem Grund sind bundesweit für die kommenden drei Jahre 776 Neu-, Um- und Ausbauten und damit 111.828 neue Hotelzimmer geplant. Das errechnete Investitionsvolumen beträgt 19,6 Milliarden Euro, also 3 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr.

Auch Privatanleger können profitieren

Ein Investment in der Hotelbranche kann sich angesichts der guten Zahlen auch für Privatanleger lohnen. Ein persönlicher Bezug zu Tourismus und Gastronomie ist dafür nicht zwingend erforderlich. Denn ein Investor muss nicht automatisch auch der Betreiber des Hotels sein. Es gibt verschiedene Wege, in Immobilien zu investieren. So werden zum Beispiel immer wieder Projekte ins Leben gerufen, bei denen Privatpersonen einzelne Hotelapartments erwerben können. Auf diese Weise werden sie Miteigentümer eines verpachteten Hotels und müssen sich weder um den Betrieb noch um die Instandhaltung kümmern. Dafür können Investoren attraktive Renditen erhalten und gegebenenfalls weitere Vorteile genießen – zum Beispiel Übernachtungen im eigenen Hotelapartment oder zusätzliche Erträge bei höherem Hotelumsatz.

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